Schülervorspiel Musikschule – die Flötenklassen
Die Schüler – groß und klein – der Klasse von Josef Wagner boten dem Publikum im vollbesetzten Musiksaal einen bunten Strauß erstklassiger Musik in großen und kleinen Besetzungen wie auch im Solovortrag.
Hasen hoppelten in Noten, es hüpften Affen im Tanzschritt von Ast zu Ast, Johnny ritt auf seinem Lieblingspferd Bilbo durch die weite Prärie zu Old MacDonalds Farm und auch Meister Adebars langer, roter Schnabel war beim Brötchen holen behilflich. Alles sicher und auf den Punkt genau souverän von den kleinsten Künstlern gemeistert.
Schon kniffliger wird es, wenn mehrstimmiges Liedgut angesagt ist, weil dann verschiedene Melodien gleichzeitig synchronisiert werden müssen. Aber die Kinder haben damit kein Problem: Das wird weggeputzt wie nichts und heftiger Applaus toste dem Wagengespann, der Vogelhochzeit und der Lou aus Amerika entgegen.
Einen Clou hatten sich drei Kinder ausgedacht: Das Mittelstück der dreiteiligen Querflöte wurde einfach weggelassen und Kopf und Fuß direkt verbunden. Dass man damit auch ein chinesisches Schlaflied überzeugend spielen kann, überraschte die Zuhörer. Die Bewohner des alten Schlosses konnten da eher nicht einschlafen, denn unheimlich strich der Wind der Blockflöte um's Gemäuer.
Mit einer zweistimmigen Passacaille, eine Variationsform des Barocks im Dreiermetrum, läuteten zwei Blockflöten den Endspurt ein. Anschließend: Die Rhythm & Blues Machine, ebenfalls mit zwei Blockflöten mitreißend gespielt und mit ungewöhnlich modernen Klängen und überraschenden Effekten gespickt, leitete über zum wieder versöhnlich, vertraut wirkenden Schluss-Stück von Franz Anton Hoffmeister, einem Komponisten der Mozartzeit aus Rottenburg am Neckar. Das zweistimmige Querflötenstück fand nicht nur beim damaligen zeitgenössischen Publikum großen Anklang, sondern wurde auch im Saal mit großer Begeisterung goutiert.
Reichhaltiger Beifall belohnte alle großen und kleinen Musikanten für das – wie viele Stimmen sagten – sehr schöne und wunderbar beeindruckende Konzert und motivierte für weitere Vorträge.