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Die Gasversorgungslage in Deutschland ist weiterhin angespannt. Inwieweit die Gaslieferungen über Nord-Stream 1 auf dem aktuellen Niveau kontinuierlich weiter erfolgen werden ist ungewiss. Das Risiko gravierender Liefereinschränkungen oder -ausfälle bei der Gasversorgung bleibt demnach hoch. Die bei einer länger anhaltenden Gasmangellage drohenden Verwerfungen in Gesellschaft, Wirtschaft und öffentlichem Sektor könnten erheblich sein, auch eine schwere Wirtschaftskrise wäre nicht auszuschließen. Daher hat die Landesregierung kurzfristig einen „Krisengipfel Gas - Baden-Württemberg rückt zusammen“ initiiert, der am Montagvormittag in Stuttgart zusammentrat. Ziel war es, im Schulterschluss mit Politik und Verwaltung, Arbeitgebern und Gewerkschaften, Handwerk und Energieversorgung, Kommunen, Wohlfahrt und Verbraucherinnen und Verbrauchern in Baden-Württemberg ein kurzfristig wirksames Energie-Sparprogramm auf den Weg zu bringen.

Bei diesem Gipfel wurde ein 5-Punkte-Plan vorgestellt, welchen das Land mit dem Ziel zur Energieeinsparung in seinen Behörden verabschiedet hat. Die dort genannten Ziele und Maßnahmen können nicht vollumfänglich auf Kommunalverwaltungen und kommunale Liegenschaften übertragen werden, sind aber dennoch eine gute Orientierung um angepasst an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten weitere Energiesparpotenziale zu identifizieren und auszuschöpfen. Es sollen hierbei neben der Einsparung von Gas bewusst sämtliche Energiesparpotenziale, insbesondere auch zur Reduzierung des Stromverbrauchs, genutzt werden. Aufgrund der wechselseitigen Abhängigkeiten von Strom, anderen Energieträgern und Gas (bspw. Kohleverstromung, Fuel-Switch von Gas zu Öl) kann jegliche Energieeinsparung dabei helfen, die Füllstände der Gasspeicher und die Bevorratung anderer Energieträger in den nächsten Wochen und Monaten zu erhöhen und damit umso besser auf eine etwaige Gasmangellage im kommenden Winter vorbereitet zu sein.

Am Mittwochnachmittag wurde dann im Rahmen des Krisenstabs Gas intern für die Gemeinde Baiersbronn, die Gemeindewerke und die Baiersbronn Touristik in einem ersten Schritt mögliche Einsparpotentiale identifiziert. Hierbei wurden und werden alle Bereiche auf Einsparmöglichkeiten überprüft. Als erste, sofort umsetzbare Maßnahme wurde die Entscheidung getroffen, ab Donnerstag die Beheizung des Badewassers der 4 kommunalen Schwimmbäder und des Naturbades in Mitteltal abzuschalten. Weitere Sparmaßnahmen werden derzeit intern auf Machbarkeit und Effizienz geprüft und dem Gemeinderat im September zur Beschlussfassung vorgelegt. Die derzeit vorliegende Lage erfordert ein entschlossenes Handeln, welches auch unbequeme und unpopuläre Entscheidungen mit sich bringt. Wir sehen uns aber als Verwaltung auch in der Verantwortung hier mit gutem Beispiel voranzugehen.