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Vierzig Jahre Wetterbeobachtung - Verdienstmedaille für Volker Mohrlok


Verleihung Verdienstmedaillle Volker Mohrlokv.l.: Bürgermeister Michael Ruf, Michael Gutwein, Leiter der Regionalen Messnetzgruppe des DWD, Außenstelle Stuttgart, Eheleute Mohrlok

Volker Mohrlok beobachtet seit 40 Jahren das Wetter

Baiersbronn. Volker Mohrlok (58) erfasst und notiert seit 1981 als ehrenamtlicher Wetterbeobachter im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Wetter in Baiersbronn- Schönegründ. Der Bundespräsident hat dem Baiersbronner als Dank für sein 40-jähriges ehrenamtliches Engagement nun die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

„Die Beobachtung des Wetters ist eine wichtige Aufgabe, die als Grundlage für Prognosen und viele weitere Projekte dient. Heute sind wir in der Lage das Wetter minutengenau vorherzusagen. Das ist auch der Verdienst von ehrenamtlichen Beobachtern, wie Volker Mohrlok. Dieses Engagement dient dem Gemeinwohl und verdient unser aller Respekt und Anerkennung,“ sagt Bürgermeister Michael Ruf zur Begrüßung.

Die Auszeichnung wurde Volker Mohrlok am 24.05.2022 im Rathaus Baiersbronn von Michael Gutwein, Leiter der Regionalen Messnetzgruppe des DWD, Außenstelle Stuttgart - feierlich überreicht. Michael Gutwein überbrachte Volker Mohrlok den Dank des Präsidenten des DWD und würdigte die außerordentliche Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft des Geehrten. „Volker Mohrlok hat 40 Jahre lang die Station betreut und täglich den Niederschlag gemessen und das Wetter in Schönegründ gewissenhaft beobachtet und notiert. Das reichte vom Verlauf von Gewittern und Hagelschauern bis zum winterlichen Schneetreiben. Seit 2012 wird noch täglich der Niederschlag gemessen, beobachtet, in welcher Form er fällt sowie die Schneehöhe gemessen. Im Rahmen der allgemeinen Automatisierung wurden die genauen Augenbeobachtungen eingestellt. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage und Klimaüberwachung. Davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, denn die Auswirkungen des Wetters und Klimas betreffen jeden von uns.“ Für den nationalen Wetterdienst seien Bürger wie Volker Mohrlok unverzichtbar, die mit Spaß am Wetter, Liebe zur Natur, einer guten Beobachtungsgabe und einem hohen Verantwortungsbewusstsein jahrzehntelang gewissenhaft das Wetter in ihrer Region überwachen.

Historie der Niederschlagsstation in Schönegründ

Die Station kann auf eine lange und bewegte Historie zurückblicken. Im Jahr 1912 nahm Herr Pfeifle die Beobachtungen in Schönmünzach auf. 1926 übernahm dann seine Tochter, Frau Elise Pfeifle die Beobachtungen. Frau Pfeifle betreute die Station ganze 47 Jahre und erhielt dafür 1956 die Wetterdienstplakette und 1972 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Aus gesundheitlichen Gründen übergab sie die Betreuung der Station an den Lehrer Christoph Harzer, der die Messstation 1976 nach Schönegründ verlegte. 1981 kündigte Harzer die Beobachtertätigkeit. Ab dem 01.07.1981 übernahm der Schüler Volker Mohrlok die Betreuung der Station. Im April 2007 erhielt er vom damaligen Bundesverkehrsminister, Wolfgang Tiefensee, die Wetterdienstplakette verliehen. Die Ehrung erfolgte damals ebenfalls im Baiersbronner Rathaus.

Etwa 1 800 ehrenamtliche Wetterbeobachter in Deutschland

Der Deutsche Wetterdienst betreibt in ganz Deutschland ein flächendeckendes Mess- und Beobachtungsnetz mit knapp 2 000 Messstellen. Dazu gehören rund 180 hauptamtliche Wetterwarten und Wetterstationen, die allesamt vollautomatisch arbeiten. Etwa 1 800 weitere Messstellen des DWD werden ehrenamtlich von engagierten Bürgerinnen und Bürger - häufig seit Jahrzehnten - betreut. Die vor Ort gemessenen Daten und die Beobachtungen werden vom nationalen Wetterdienst dann zum Beispiel für die Wettervorhersage oder Gutachten bei Wetterschäden genutzt. Sie helfen aber auch, den Klimawandel in Deutschland genau zu erfassen und dessen Folgen besser einschätzen zu können.Zu den Voraussetzungen für die Übernahme dieser verantwortungsvollen Tätigkeit gehören nicht nur Einsatzbereitschaft und die erforderliche Zeit, sondern auch ein geeignetes Grundstück, auf dem die Messgeräte des DWD gemäß internationalen Vereinbarungen und in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und Bewuchs aufgestellt werden können. Kosten entstehen ehrenamtlichen Beobachtern weder durch den Aufbau noch durch den Betrieb der Station

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